Neubau eines Hotels in Lübeck, in Zusammenarbeit mit WESTPHAL Architekten, Bremen, 2019
BGF 6200 m², Eingeladener Wettbewerb
Anders als der Mensch vermögen städtische Quartiere mehrere Leben zu leben – so auch die Wallhalbinsel, die vielleicht vergleichbar ist mit dem märchenhaften Dornröschen: aus ihrem angestammten und tradierten Status als Kontor- und Umschlagplatz, festgehalten für das kollektive Gedächtnis in Bild oder Foto, ist diese in einen tiefen Schlaf gefallen, aus dem sie nun wieder geweckt wird, da die wirtschaftlichen Impulse einer Stadt diese Erweckung für angeraten ansehen. Doch die Wallhalbinsel nach dem Auszug der Handels- und Speicherkontore zum neuen Leben zu erwecken, bedeutet zwei unterschiedlichen Herren gehorchen zu müssen: zum einen der Geschichte Lübecks, die so markante wie einzigartige Bauwerke hervorgebracht hat und deren architektonische Geschichte es in diesem Rahmen mit einer Anlehnung an die besondere Morphologie der Wallhalbinsel fortzuschreiben gilt; zum anderen die Zukunft Lübecks, der wir gleichermaßen verpflichtet sind, wenn wir Orte, Gebäude und Räume des Miteinanders für eine lebendige Stadt anbieten wollen. Wenn wir diese Bedingungen nun in eine architektonische Gestalt(ung) umzuformulieren suchen, so sind wir vor die Herausforderung gestellt, die beiden Begriffe von „Speicher“ (im Sinne des genius loci) und von „Hotel“ (im Sinne des neuen Programms) zu einer neuen Ganzheit zusammenzubringen.
Mitarbeit: Jakob Becker, Rosa L. Pakusch, Henrike Schoper, Tom Schoper