Sanierung und Umbau des Baudenkmals Milchhof Arnstadt (1929) zu einem Kultur und Veranstaltungszentrum, 2017-2019
Nutzfläche ca. 1850 m², Direktauftrag
Der Milchhof Arnstadt ist ein hochrangiges Denkmal der Industriegeschichte Thüringens, entworfen vom Architekten Martin Schwarz und eingeweiht im Jahr 1928. Im Laufe seiner Geschichte hat der Milchhof zahlreiche Umgestaltungen erfahren, die Änderungen in den Raumzuschnitten, den Raumhöhen, den Deckenkonstruktionen sowie in den Fassaden nach sich gezogen haben. Ganz wesentlich hat der Milchhof aber unter der Nichtnutzung und Verwahrlosung seit 1990 gelitten; mit dem Ansinnen der Bauherren, den Bau zu einem Kultur- und Veranstaltungszentrum umzuwandeln, kann das imposante Gebäude nun einer schon nicht mehr für möglich gehaltenen Zukunft entgegenblicken.
Die Bauherren (Milchhof Arnstadt GmbH), die Denkmalpflege und die beauftragten Architekten schoper.schoper haben sich grundsätzlich darauf geeinigt, einerseits die ursprüngliche Gestaltidee des Architekten Martin Schwarz von 1928 zu erhalten und andererseits die verschiedenen Spuren der wechselvollen Geschichte der Milchhofs sichtbar zu belassen. Ziel des vorliegenden Bauantrages zur Umnutzung und Sanierung ist also nicht eine strenge »Rekonstruktion« des Gebäudes auf den Stand von 1928, sondern die Umsetzung einer »Bricollage« aus Bestehendem, aus Veränderungen, die das Gebäude im Laufe der Zeit erfahren hat und aus heutigen Additionen, die der geplanten neuen Nutzung dienen; alle Veränderungen, alte oder neu, sollen dabei dem Grundgedanken des Ursprungsbaus entsprechen – nicht diesem entgegenwirken oder diesem bewusst widersprechen.
In einer ersten Teilmaßnahme können in 2018/2019 mit Hilfe einer Förderung durch die Thüringische Staatskanzlei die ersten Sicherungsmaßnahmen am Haus durchgeführt werden. Die darüberhinausgehenden, in den Plänen dargestellten Maßnahmen werden durch diese Förderung zwar nur in geringem Maße abgedeckt, sollen aber bereits die Haltung formulieren, mit der das Gebäude durch die kommenden Baumaßnahmen eine erneute, nun positive Umwandlung erfahren wird.
Mitarbeit: Veronika Felbrich, Rosa L. Pakusch, Björn Suchantke